Korbi allein in Shanghai
Dienstag, 18. Januar 2011
Jahreswende für alle .. nur nicht für Chinesen!
Dienstag, 18. Januar 2011, 04:57
So meine Damen und Herren der schlechten China-Unterhaltung, erst mal möchte ich mich entschuldigen, dass ich so lange nichts mehr Lesbares in diesen Blog gestellt habe und gelobe Besserung.
Ich möchte euch allen natürlich noch a guads Neis´ wünschen, falls wir uns nicht sowieso schon irgendwo gelesen oder gesprochen haben. Ich hoffe is is koana aus´grutscht und ihr habt auch die bucklige Verwandtschaft an Weihnachten gut überlebt;-)
Hier war Weihnachten wie Neujahr eher eine kleinere Veranstaltung, da der Chinese an sich weder Christlich ist, noch sein Neujahr am 1 Januar feiert. Im Land der Aufgehenden Sonne feiert man dieses Neujahr jedes Jahr an einem anderen Datum, dieses Jahr beginnend am 3ten Februar. Man könnte jetzt sicherlich auf den Umstand verweisen, dass in China seit dem 20ten Jahrhundert der Gregorianische Kalender verwendet wird und dass aufgrund des traditionellen Lunisolarkalenders das Neujahresfest auf einen Neumond zwischen dem 21ten Januar und dem 21 Februar fällt.
Oder man verzichtet auf diese Klugscheißerei die wie zu erahnen war in Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Chinesisches_Neujahrsfest) ausführlich nachzulesen ist, und akzeptiert einfach, dass dieses Chinesien immer eine Extrawurscht braucht. ;)
Zurück zum eigentlichen Thema, ihr sollt ja teilhaben an meinem Spaß in Shanghai.

Weihnachten:

Weihnachten waren wir mit ca. 15 Mann (ok Frauen waren auch anwesend ;-) ) hauptsächlich deutscher Staatsbürgerschaft beim Teppanyaki (Japanischer Grill) von dem ich glaub ich früher schon berichtet hatte.
Richtig „weihnachtlich“ war´s hier eigentlich zu keiner Zeit. Während ihr im Schnee versunken seid, haben die Chinesen überall diesen nicht wirklich Festlichen Ami-Sch… aufgehängt und spätestens nach der 20ten Wiederholung von Jingle Bells und diesem rotnasigen Renntier Rudolph, welchem man sich nur schwer entziehen konnte, war die große Weihnachtsstimmung futsch.
Nach dem „Festschmaus“ beim besagten Teppanyaki haben wir uns Richtung eines „Langnasen-Vergnügung-Vierte´sl“ namens Xintiandi bewegt um festzustellen, dass mittlerweile wohl Weihnachten auch die Chinesen Ausgang haben. Woraufhin wir es uns am Glühweinstand vor einem „Shanghaier Original“, dem Paulaner-Brauhaus, gemütlich gemacht haben.

Da die meisten Clubs einfach hoffnungslos überfüllt waren. Ab halb 3 waren wir dann doch noch in einem dieser berüchtigten Shanghaier-Clubs am feiern

Nun zu Silvester:
Wie zuvor schon erwähnt Silvester/Neujahr am 31 Dezember ist nicht wirklich ein großes Ding… Außer für die Clubbesitzer die sich an diesem Tag eine goldene Nase verdienen. Die brauchen wahrscheinlich bis zu Chinesisch Neujahr um die roten Mao-Scheinchen zu zählen.( Fun-Fact am Rande: 100 RMB = roter Mao-Schein = Größter Schein Chinas = 10 €= dieses Land wird von 10€ scheinen regiert! Was größeres gibt’s nicht!)
Also die Clubs haben natürlich den Braten gerochen, dass dieses Langnasenvolk am 31ten Dez Silvester feiert und haben allerlei teure „New Year´s Eve“-Specials heraufbeschworen um uns die roten Maos aus der Tasche zu locken.
Um kurz vor 12 haben wir uns mit ca. 1 Mio. kleiner Chinesen am Bund getummelt und waren der Meinung gleich Augenzeugen eines Atemberaubenden Chinesischen Feuerwerks zu werden.

Auf der gegenüberliegenden Flussseite war auf einer Riesen Werbetafel eine Uhr und die Chinesen zählen runter im Chor:“ 10 9 8….1“ und… NIX WARS! Nix großes Feuerwerk! Ein lautes „Happy New Year“ –Gebrüll und nach 5 Min ist die komplette Bagage nachhause gegangen… nur wir deutschen standen noch dort mit unserem Selbstgebrauten Glühwein.

Alles in allem haben wir uns natürlich die Stimmung nicht vermiesen lassen und haben unseren Abend noch schön ausklingen lassen.


Rechts zu sehen eine der wenigen mickrigen Raketen die abgefeuert wurden.

Zum Schluss habe ich noch ein Bild für euch gefunden zum Thema Straßenverkehr im Land der aufgehenden Sonne. Man beachte bitte das dies ein alltägliches Straßenbild ist und das tägliche Verkehrschaos Shanghai´s darstellt.

Quod era demonstrandum : Chinesen können nicht Autofahren!
Es ist einfach schön zu sehen wie jeder sich selbst der nächste ist und der Mao-Jünger an sich lieber stirbt als jemandem die Vorfahrt zu gewähren. Aber dies ist ja leider nicht alles. Unfälle bei denen Autos einfach den Radler/Motorradfahrer/ Rikschafaherer über den haufen Mähen sind an der Tagesordnung und gehören genauso zum Stadtbild wie tierisch überladene LKWs oder Rot-Ampel-Ignoranten“ (Rote Ampel werden hier als Warnung gedeutet: man sollte Aufpassen kann aber trotzdem Fahren.).
Erst vorletzte Woche wurde ich wieder einmal Zeuge Fahrerischer Inkompetenz. Hier kam ein netter VW Santana-Besitzer (DAS AUTO in Shanghai) auf die glorreiche Idee direkt vor uns auf der Autobahn (JA AUTOBAHN!) auf der linken Spur den Rückwärtsgang einzulegen um an die verpasste Ausfahrt zu gelangen! Auch dies ist leider keine Seltenheit und ich danke unserem Fahrer Leo für sein schnelles Reaktionsvermögen, die mir sonst so auf den Geist gehende langsame Geschwindigkeit und dem großen Sicherheitsabstand!
Wenn man sich das so anschaut, frägt man sich wirklich, wo zum Teufel diese intelligenten, kompetenten und aufstrebenden Chinesen sind, von denen die westliche Presse die ganze Zeit berichtet ;)

So Lady´s and Gentlemen, ich bedanke mich mal wieder für eure Aufmerksamkeit, hoffe ihr habt auch dieses Mal bis zum Ende gelesen und konntet ein wenig über China schmunzeln;-) Ich kann´s trotz allem immer noch und freue mich auf das, was noch so kommt.
Lasst es euch gut gehen in Germany,
eicha Korbi

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