Korbi allein in Shanghai
Dienstag, 21. Dezember 2010
der Arbeitnehmer an sich...
Dienstag, 21. Dezember 2010, 08:23
So meine Damen und Herren es ist mal wieder Zeit euch jemanden aus meinem Arbeitsleben vorzustellen….
Ja Oli es ist soweit, du darfst zum Trommelwirbel ansetzten;-)
Korbi prowdly presents
ähm Fehler prowd kann man da wirklich nicht sein… OK noch ein versuch:
Korbi presents … die langersehnte, nie kopierte (weil sich das wirklich nicht lohnen würde), mit chinesischer Intelligenz gesegnete (d.h. sie war nicht anwesend als der liebe Gott das Hirn verteilt hat, auch das flehen von Thomas M. meinem Chef, “Herr lass HIRN regnen!“ wurde bis jetzt noch nicht erhört). .. wo war ich stehen geblieben … ach ja Oli Trommelwirbel again…. Langersehnte, nie kopierte, Garantin für geistige Fehlzündungen (was sie anpackt… wird einfach nix), mehrmalige Mitarbeiterin des Monats ( falls es sowas gab, wurde es wegen ihr abgeschafft)
Miss Daisy Wang! Ta taaa!


(Trommelwirbel Stopp! danke Oli für deinen Einsatz ;-) )

Miss Wang, ist die Chefsekretärin sowie Head of HR bei meinem derzeitigen Arbeitgeber. Eigentlich würde sie besser ins Metzgerteam, welches ich letzte Woche vorgestellt habe, passen aber irgendwie (keiner weiß genau wie das passieren konnte) ist sie bei uns gelandet.
Nachdem sie (Personalbeauftragte wohl gemerkt und schon längere Zeit beschäftigt, was wiederum keiner wirklich versteht) Also nachdem sie, dann doch vorletzte Woche festgestellt hat das wir im Besitz einer Emailadresse sind welche sich hr@strikowestofen.com.cn schimpft, d.h. hier schickt der gemeine kleine gelbe Chinese seine Bewerbungsunterlagen hin, dauert es dann doch nochmal eine Woche bis das Passwort für die besagte Adresse gefunden wurde.
Mittlerweile waren über 1000! (kein Witz und nicht übertrieben) „Bewerbungen“ an diese Email gesendet worden und der Speicher war voll. OK zu ihrer Rechtfertigung muss man gestehen wenn nur eine Bewerbung so aussehen würde wie eine schlechte deutsche Bewerbung dann wäre das schon der Volltreffer des Jahrtausends. Über die hälfte der Chinesen bewerben sich bei einer Internationalen Firma mit Company-Language Englisch, wär hätte es gedacht … natürlich… in Chinesisch! Die wenigen unter den Chinesen, welche es dann zur in Peking studierenden Cousine Mai Ling geschafft haben, schreiben dann so atemberaubende Dinge in ihren Lebenslauf wie folgendes:
...pursued my undergraduate studies in Jiangsu Southeast University with a major in Design, Manufacture and Automation of Machinery from 1996 to 2000. During my college career, not only did I make excellent academic achievements, but I also played an active role in diverse extracurricular activities which greatly helped develop my management, coordination abilities and teamwork spirit.
Soweit so gut aber jetzt kommt der Hammer:
For instance, I was once elected Commissioner of Sports and successfully organized football matches between many classes in my department. ...

Der Kalle hats geschafft ein Fußballmatch zu organisieren... Oli wollen wir morgen Kicken gehen? Ja? Gut dann kann ich diesen Satz wohl auch in meine Bewerbung einfügen… ich bin in der Lage ein Fußballmatch zu organisieren juhuu!
Auch sehr toll sind die Bewerbungsbilder welche ich hier leider aus Datenschutzgründen nicht online stellen kann (JA da passt der Onkel Mao schon auf, nur er darf Daten sammeln und verwerten ;-) ) Nur so viel… man sieht den Kollegen am Grill stehen oder beim Pool oder mit seinem besten Kumpel Wang oder Zhang bei Biertrinken… (Bewerbungsbilder wohl gemerkt!)
Soviel zu HR in China mit dem Titel „Bitte nicht nachmachen“ oder „So NICHT!“
Zurück zur Wunderwaffe oder V2 wie Fräulein Daisy Wang auch in Fachkreisen angepriesen wird… Welche ja bekanntlich auch eher zum Scheitern verurteilt war. Somit trifft sich das ziemlich gut, denn was Frau Wang in die Hand nimmt … wird nix! Bzw. man benötigt so viel Zeit um ihr einen Vorgang zu erklären, dass man es in der gleichen Zeit selber schon 20.mal gemacht hätte. Nun denkt sich der Europäer natürlich, haha ich erklär´s ihr einmal, auch wenns lange dauert, aber das nächste Mal weiß die Wunderwaffe dann schon was Sache ist und ich brauch mich nicht mehr drum kümmern…
Sorry, falsch gedacht! Ne Ne, und wieder schaffts die V2 irgendwas zu vermasseln! Nachdem diese Tatsache der nicht vorhandenen Auffassungsgabe allen bewusst ist, bekommt die Wunderwaffe ihre Arbeitsschritte Kindsgerecht zurechtgelegt damit auch ja nix schief gehen kann. Allerdings: selbst wenn du glaubst es kann nichts schiefgehn, bekommst du einen Schlag von der Realität, welche dich auf den Boden der Tatsachen zurückholt und dir mitteilt, doch die V2 hat´s geschafft, es ist wiedermal etwas schiefgegangen! Selbst einfache Dinge wie Taxi bestellen oder DVD-Rohlinge kaufen werden hier zur größten Herausforderung des Tages!
Man kann Leuten beim denken zusehen, bei der Wunderwaffe macht das allerdings keinen Spaß. Eine so gähnende Leere beim Denkprozess ist einfach unbeschreiblich. Da schickt es sich eher die genialen Kleiderkombinationen zu bewundern. Ob Tigermuster-Leggins mit kurzem Rock und absetzen auf denen sie auch in 20 Jahren noch nicht laufen kann (klock klock klock.. peng) oder dann doch das geringelte etwas was sich Pullover mit Hello Kitty Handschuhen… hier wird wirklich kein Stilbruch ausgelassen.
Alles in allem muss man das Ganze mit Humor sehen und einfach drüberstehen sonst verfällt man wahrscheinlich ins Lach-Koma;-)
Ich hoffe ich hab euch auch ein wenig zum schmunzeln gebracht und ihr habt brav bis zum Ende gelesen.
Lasst es euch gut gehen in der Heimat, Grüße aus diesem verrückten Land das sich China schimpft
Euer Korbi

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Dienstag, 14. Dezember 2010
eine kleine Anekdote aus dem Alltag in Taicang
Dienstag, 14. Dezember 2010, 03:42
Eine neue Story aus dem Leben in Taicang…

Freitag viertel nach 11: wie immer Freitag begibt sich Herr E. in Richtung Firmenfahrzeug um die Nahrungsaufnahme vermeidlich deutscher Kost zu sichern.
Der Weg führte ihn, wie jeden Freitag, zum Metzger Dimos, welcher ihn jeden Freitag mit neuen unmöglichen aber in China scheinbar „Standard-Problemen, des Nahrungsmitteleinkaufs“ konfrontiert.
Eigentlich beginnt die Story schon letzte Woche. Beim Einkauf letzte Woche war die vertrauensvolle Chinesin leider nicht mit dem Multiplizieren und addieren vertraut gemacht worden bevor man sie an die Kasse verfrachtet hat! Somit ergab die Rechnungssumme: von 4 Leberkassemmeln a 30 RMB + 4 Mal Kartoffelsalat a 20 RMB + ein Brot a 30 RMB, ganze 130 RMB! Adam Riese wäre stolz gewesen! Nun gut man könnte sagen alles halb so wild kann ja mal passieren ABER das ganze ist ja noch nicht mal der Anfang…
Natürlich wurde dieses brillante Mathe-Genie auch noch mit der Inkompetenz versehen Rechnungen zu erstellen, was dazu führte, dass ich diese Woche meine „Invoice“ erhalten sollte… laut der Dame von letzter Woche.
Nun zu heute:
Die freundliche Chinesische Fleischwarenfachverkäuferin (namens SA U DUMM oder so ähnlich) war auch dieses mal mit der Bestellungsaufnahme überfordert, worauf ich ihr beim einpacken der Speisen in Alu half. Das andere Genie des Alltags bemühte sich zwischenzeitlich die Rechnung von letzter Woche zu organisieren, natürlich mit der Ansage ich solle die dies Wöchige Rechnung, wer hätte es gedacht… na klar NÄCHSTE WOCHE ABHOLEN!
So weit so gut nachdem ich einen guten Tag hatte nahm ich es Kopfnickend zur Kenntnis und half wie schon beschrieben beim einpacken, bevor noch ein Unfall mit meinem Mittagessen passiert.
Mit der Rechnung vom letzen Mal in der Hand begebe ich mich zurück Richtung Fahrzeug, welches mich, nachdem wir fast nen Köter überfahren haben, sicher zurück ins Büro brachte.
Dort angekommen machte ich mir die Mühe die Rechnung ein zurreichen und ich traute meinen Augen nicht.
Wie Fräulein Fleischwarenfachverkäuferin letzte Woche ja vorgerechnet hatte ergab die Rechnungssumme von

4 Leberkassemmeln a 30 RMB
+ 4 Mal Kartoffelsalat a 20 RMB
+ ein Brot a 30 RMB,
________________________
= 130 RMB.

Nachdem aber die Buchhalterin die noch größere Granate ist und der Theken-Tante natürlich nicht traut, hat diese nochmal nachkalkuliert und siehe da:
4 Leberkassemmeln a 30 RMB
+ 4 Mal Kartoffelsalat a 20 RMB
+ ein Brot a 30 RMB
____________________________
Unterm Strich 745,30 RMB

Wär hätte das Gedacht, dass ein einziger Laden die Zentrale der Intelligenz aller Chinesen sein könnte! Somit hat der liebe DIMOS einfach mal so dem Korbi das Wochenende aus der Portokasse finanziert!
Ich sage danke lieber DIMOS, ich komme auch nächsten Freitag wieder und hoffe, du hast weitere Überraschungen für mich parat!
China I love you!

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Montag, 29. November 2010
Shanghai die 6te
Montag, 29. November 2010, 07:15
So meine Damen und Herren der schlechten Blog-unterhaltung, Ich begrüße sie zu einer neuen Auflage von „Korbi allein in Shanghai“. Nachdem Herr Williams mittlerweile das Land wieder verlassen hat, gilt China nun wieder so gut wie sicher! Abgesehen von dem Unwesen was der Oli und ich hier so treiben.
Wie ihr ja wisst beehre ich regelmäßig an den Wochenenden das 5* Cityhotel „Casa de la Oli“ in Shanghai. So begann dieses Wochenende wie so ziemlich jedes Korbi-in-Shanghai-Wochenende, der Firmenchauffeur fuhr mich nach der Arbeit direkt nach Shanghai zum verabredeten Treffpunkt mit meinem Gastwirt( ja ich weiß dekadent, aber so gehört sich das nun mal für einen Luxuspraktikanten;) ). Leider war der General Manager meiner Bleibe, etwas angeschlagen wodurch das Wochenende eher ruhig begann. Dies war aber auch in meinem Interesse da DAS HIGHLIGHT der vergangenen Tage für den gestrigen Sonntag angesetzt war.



Gestern fand der Finallauf der DTM in Shanghai statt. Ja ich frag mich auch was die Deutsche Tourenwagen Meisterschaft in Shanghai zu suchen hat, aber in diesem Land der schlitzäugigen Menschen wundert einen so schnell nix mehr!
Nach einem weiteren legendären Partyabend am Samstag und einem darauffolgenden Katerfrühstück am Sonntag, machten wir uns auf in Richtung Pudong (Stadtteil von Shanghai), wo die Partei einfach mal mitten durch die City die DTM-Autos flitzen lies. Nachdem wir uns im Vorfeld nicht um Karten gekümmert hatten durften wir den Schwarzmarkt beehren. Ob Schwarzmarkt oder Offiziell das weiss man hier nie so genau. Unser Ticket-Counter des Vertrauens war also ein schwarzer, mit getönten Scheiben versehener, Van der Marke General Motors, mit geöffnetem Fenster und einer netten MAO-Schülerin welche uns 2 Tickets zum Originalpreis von 280 RMB (28 EUR) vermachte.



Nach passieren der Sicherheitskontrolle bestehend aus lauter kleinen jǐngchá ´s (Polizisten), welche uns die Getränke abnahmen, trafen wir unsere 2 Kollegen Max und Simon an der Rennstrecke. (Die 2 gehören ebenfalls zu den berühmt berüchtigten Taicang-Boys welche in früheren Blogeinträgen schon erwähnt wurden)



Nachdem die netten Kollegen der maoistischen Sicherheit unsere Getränke konfisziert hatten, wäre die logische Schlussfolgerung gewesen, es gibt Getränke und gesunde Speisen wie sie immer an solch Großveranstaltungen angeboten werden. Aber nein, nicht im Land der aufgehenden (manchmal hat man das Gefühl der untergehenden) Sonne! Kein Snack- bzw. Getränkestand weit und breit, der Chinese an sich konsumiert wohl nicht auf Großveranstaltungen. Auch das Aufstellen von Tribünen am Streckenrand sowie das positionieren von Werbeplakaten wurde nicht bis ins Detail durchdacht. So wurde ca. 10 min vor Rennbeginn ein riesiges Werbeplakat so positioniert, dass dem gemeine DTM-Besucher an sich, die Möglichkeit einer guten Streckeneinsicht genommen wurde. Dies wurde natürlich, wie man sich vorstellen kann, frenetisch von der nun nichts mehr sehenden Menge bejubelt, worauf das örtliche Sicherheitsorgan für Ordnung sorgte.



Trotz alledem war es ein riesen Spaß die Damen und Herren Rennfahrer „um die Ecke“ schießen zu sehen und ich freue mich auf die Formel 1 welche im April Station in Shanghai macht.

Nachdem ihr nun wisst wie ich meine Freizeit geniese, möchte ich eine neue Kategorie zu diesem Geschreipsel welche sich Blog schimpft, hinzufügen. Sie heißt: Korbi@Work. Hier werde ich zukünftig versuchen euch Informationen über meine Kollegen zukommen zu lassen. Dann würd ich sagen, leg ich mal los… äh nein Oli auf die Wunderwaffe musst du leider noch ein wenig warten. ;-)
Wir beginnen in der Hierarchie ganz oben. Korbi proudly presents Mr. Thomas Martensmeier, meinen Chef.

Thomas ist dafür verantwortlich, dass ich hier in China mein Praktikum absolvieren darf und ermöglicht mir einen Einblick in den Bau und Verkauf von Anlagen, welche mir bis vor kurzem noch sehr fremd waren. 1-2 mal die Woche treffen wir uns auch nach Dienstschluss auf ein Feierabendbier vornehmlich der Marke Erdinger oder Paulaner(Franziskaner hab ich leider noch nicht gefunden) und fachsimplen über diesen Fußballverein aus dem fernen München welcher trotz aller Skeptiker auch diese Saison nach 34 Spieltagen die silberne Salatschüssel auf dem Münchener Rathausbalkon präsentieren wird!

Meine Damen und Herren, das wars erstmal wieder. Ich hoffe ich konnte euch etwas mit meinem Erlebten belustigen.

Ich grüße auch aus dem fernen Shanghai
Zai jian 再见 und auf Wiedersehn

Euer Korbi

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